Von allem zu viel

Hallo ihr Lieben,

heute schreibe ich einen Beitrag darüber, wie ich versuche, all meinen angehäuften Krempel wieder loszuwerden. Ich habe ein bisschen Sorge, dass ihr denkt, dass ich ein Messie bin, aber ich habe Sachen ausgebuddelt, die mindestens schon 15 Jahre oder älter sind und sich nicht durch ständiges Kaufen angehäuft haben, sondern weil die Zeit und das fehlende Aussortieren dafür gesorgt haben, dass meine Wohnung immer voller wird. Ich habe auch kaum Schwierigkeiten damit, mich von den ganzen Sachen zu trennen, eigentlich ganz im Gegenteil, ich bin froh über jedes Teil, das ich rausschmeißen kann. Gerade gestern habe ich mich mit verschiedenen Bildern an ein Sozialkaufhaus gewendet, um zu fragen, ob die Dinge gebraucht werden. In meinem persönlichen Empfinden befindet sich bei mir fast nur Schrott, aber wenn ich bei einigen Sachen mal genauer hinschaue, bemerke ich erst, dass einige Teile durchaus noch schön sind und das sie zu jemanden kommen sollten, der die Dinge zu schätzen weiß. Für mich ist es eigentlich nur noch Ballast, ich bin gerade an dem Punkt, dass ich am liebsten alles mitsamt Möbeln rausschmeißen will und nochmal komplett von vorne anfangen möchte. Das ist natürlich Blödsinn, aber ich bin nur noch genervt und würde am liebsten nichts mehr haben -abgesehen von ein paar Büchern, den Muss-Ordnern und meiner Katze.

Wie läuft das bei euch anderen Aufräumern so ab? Habt ihr ähnliche Gedanken oder fühle nur ich mich plötzlich so von allem um mich herum so genervt?

Nachher packe ich noch mein Auto voll mit den Sachen für das Sozialkaufhaus, Tüten für die Altkleidersammlung und einem Karton zur Kleiderspende. Was mir gerade ein bisschen hilft ist mein kleiner DIN A5-Block, auf dem ich versuche alles (außer dem Gerümpel, das in den Müll wandert) festzuhalten. Mit den Listen kann ich sehen, was ich schon alles erreicht habe und das es eine ganze Menge ist, auch wenn es für mich noch nicht so aussieht. Früher fand ich die Minimalisten immer bewundernswert, aber mir war auch klar, dass ich so nicht leben möchte. Mittlerweile bin ich soweit, dass ich die Leute durchaus verstehen kann und wünsche mir, dass es mir auch gelingen würde, solch ein Leben zu führen. Aber dann sehe ich wieder meine Bücher und denke mir: Neeeeiiiin, die Bücher können nicht weg, die müssen bleiben 🙂

Ich frage mich auch teilweise, wo der ganze Mist eigentlich herkommt. Egal, von welcher Position in meiner Wohnung ich mich umschaue, ich finde immer weitere Dinge, die ich nicht haben will. Am liebsten würde ich das alles rausschmeißen und zwar sofort. Aber ich lasse mir Zeit, allein schon für die Vernunft. Ich möchte die Sachen, die noch zu gebrauchen sind, so aussortieren, dass das ganze Vorhaben nachhaltig ist. Und gerade merke ich, dass das eine Menge Geduld erfordert. Habt ihr da irgendwelche Tipps für mich? Für zwei alte Schränke und einige andere Teile habe ich schon den Sperrmüll angemeldet. Obwohl auch das auch das nur ein subjektives Empfinden ist, habe ich das Gefühl, dass mich alles so erdrückt. Meine Schwester hat schon Interesse an dem einen oder anderen Möbelstück bekundet und ich kann es kaum erwarten, die Sachen bei ihr abzuladen (ich habe eine 2-Zimmer-Wohnung und eine große Abstellkammer, man sollte meinen, dass dort kaum Platz für übermäßig viele Dinge ist, aber mir kommt es anders vor).

Dieses Minimize-me-Projekt hat bei mir schon einiges bewirkt. Wenn mich jemand fragt, ob ich irgendetwas gebrauchen kann, lautet die Antwort Nein. Ich war schon lange nicht mehr shoppen und möchte es gerade auch gar nicht. Ich habe sehr viele Klamotten aussortiert und weiß, dass ich einiges neu brauche. Aber ich will mir gerade einfach nichts kaufen. Ich möchte nur noch Dinge haben, die mir einen Nutzen bringen und auch wirklich eine Daseinsberechtigung für mich haben. Alles andere soll einfach weg. Das Ganze war eigentlich mein Jahresprojekt, aber ich kann es kaum abwarten, mit allem durch zu sein. Ich könnte mir jetzt meinen Staubsaugerroboter holen, aber ich will ihn gerade einfach nicht da haben. Ich will nichts mehr in meine Bude kommen lassen, wofür ich nicht gerade eine 100%-ige Verwendung habe. Das widerspricht gerade meinem ganzen bisherigen Lebensstil. Und das erschreckt mich ein wenig. Hat das Entrümpeln bei euch ähnliche Konsequenzen? Ich wundere mich total über mich selbst und mein Verhalten.

Bis bald, alles Liebe!

13 Kommentare zu “Von allem zu viel

  1. Ungelogen: Das habe ich auch zurzeit sehr stark. Ich habe mich nochmals von Klamotten, Schuhen und Handtaschen getrennt. Vor allem habe ich meine Kunstledersachen weggetan, damit ich meine Echtledersachen mehr würdigen und tragen kann. Immerhin kann man effektiv immer nur eine Sache tragen oder?

    Nutze einfach diese Motivation und hau das weg, egal auf welchem Weg. Du siehst ja wie es belastet und unfrei macht.

    Mein Kaufverhalten hat sich in letzter Zeit nochmals grundlegend geändert und es kam wie von selbst: Ich brauche das nicht!!!

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    • Ich habe auch das Gefühl, dass eine große Entrümpelungsaktion nicht ausreicht. Ich hatte einen Karton für das Sozialkaufhaus zwischengelagert und beim Einladen ins Auto sind direkt noch einige Bücher dazu gewandert. Mit den Kunstledersachen finde ich total gut, es nützt nichts den Schrank voll zu haben, damit man sich die guten Sachen aufheben kann. Die guten Sachen sollten auch genutzt werden, das merke ich gerade total. Ich habe so viele Klamotten weg getan und trage jetzt fast nur noch Wohlfühlsachen und werde in Zukunft dafür sorgen, dass auch nur noch Wohlfühlklamotten ins Haus kommen. Die dürfen dann auch hochwertiger sein, was mir der ganze Billigkram gebracht hat, erfahre ich ja gerade am eigenen Leib.

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  2. Da bin ich ganz bei Dir. Wenn man erst mal angefangen hat, kann es oft nicht schnell genug gehen und ich tigere immer wieder durch meine Wohnung und suche nach Sachen, die weg können/sollen. Und ich denke auch ganz oft, dass ich am liebsten nur noch zwei Koffer hätte, in die alles reinpasst. Das wird dann schon fast suchtartig. Von daher ist es, glaube ich, ganz gut, sich auch bewusst Zeit zu lassen. Sich von Dingen zu trennen, bedeutet auch irgendwie Abschied nehmen. Liebe Grüße, Kerstin

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    • Vielen Dank für deinen Kommentar. Ich denke wirklich, dass ich die Zeit auch brauche, damit ich bei allen zukünftigen Anschaffungen genau überlege, ob ich das Zeug wirklich haben will. Solch eine Entrümpelungsaktion will ich wirklich kein zweites Mal mehr machen müssen, das ist der Horror. Also nicht das Entrümpeln ist der Horror, sondern die Erkenntnis, dass ich so unglaublich geschludert habe in den letzten Jahren.

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      • Absolut, und wenn man das erst mal im Kopf abgespeichert hat, dann ist man schon weit und auch glücklicher. Ging/geht mir jedenfalls so. Liebe Grüße, Kerstin

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      • Aber hast du denn inzwischen das Gefühl, dass du mit allem durch bist, abgesehen von den Kleinigkeiten, die man immer weiter ausmisten kann?

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      • Nein, durch bin ich nicht. Das finde ich aber nicht schlimm. So kann man immer wieder neue Ideen entwickeln. Manchmal geht es mir nicht schnell genug, dann muss ich mich immer bremsen. Man kennt das ja: Monatelang liegt die einzelne Socke rum und denkt man: Die andere taucht jetzt wirklich nicht mehr auf. Und schwups, kaum hat die eine entsorgt, kommt die andere daher. Werde ich nie verstehen. 😉
        Liebe Grüße, Kerstin

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  3. Super! 🙂 Also bei den Fotos kannst du doch echt stolz auf dich sein. Weiter so. Ich wünschte, ich hätte alles fotografiert, das ich aussortiert habe. Das wäre ein ganz schönes Mahnmal für die Zukunft 😀 Ich finde es super-inspirierend, mir solche Beiträge wie deinen anzugucken und zu lesen.

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  4. Das freut mich 😉 Ich habe mir zu Beginn einen kleinen DIN A5-Block mit verschiedenen Reitern angelegt, um mich selbst zu motivieren. Die Bilder sind eigentlich eher für mich, alle zusammen, damit ich immer einen Überblick habe. Ich habe Auflistungen gemacht, wie z.B. to-do-Listen, Listen für das Sozialkaufhaus, den Sperrmüll, Kleiderschrank, Bücher, Ausgaben, was irgendwann neu angeschafft werden darf usw. Diese Art Chronik sorgt wirklich dafür, dass ich weitermache, die Kostenaufstellungen sind gut, um sich bei Käufen zurückzuhalten und die Bilder zeigen mir immer wieder, dass eigentlich schon einiges geschafft ist.

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  5. Ich hab auch das Gefühl, dass man immer wieder neue Dinge findet, die man loswerden kann und mir gehts da ähnlich, dass ich Sachen hab, die ich schon 10-15 Jahre mit mir rumschlepp und doch nie verwende, bei einigen bin ich schon etwas sentimental beim aussortieren aber dann denk ich mir: „Ich habs die letzten Jahre nicht benutzt und auch nicht vermisst, also kanns ruhig weg!“ 🙂 Auch beim Kaufen von neuen Sachen bin ich viel vorsichtiger als früher geworden

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  6. Also ich war schon immer mehr der Sammler als der Jäger 😅 ich habe auch unheimlich viel Kram (auch Kisten voller Bücher die im Keller stehen und das obwohl ich schon so viele verschenkt habe) aber mir fällt es leider sehr schwer mich von Sachen zu trennen 🙈 da bei mir aber auch alles aus den Nähten platzt müsste ich auch mal wieder eine solche Aktion starten. Super übrigens auch das du das alles gespendet hast 🙂
    LG Christina

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